Ritus von Eleusis

9 Tage im Rahmen der Horusbühne

Die grossen antiken Mysterien fanden westlich von Athen in dem kleinen Städtchen Eleusis statt. Dieses war auf einem Pilgerpfad von 22 km zu Fuss von der Hauptstadt zu erreichen. Niemand weiss genau, was dort wirklich geschah. Aber jener Mythos, der den Rahmen der Initiationen bot, ist uns als "Hymne an Demeter" von Homer überliefert. Darin lebt noch heute die Geschichte von Demeter, deren Tochter von Hades geraubt wird. In einer Zeit der Trauer und der Suche durchlebt die Göttin verschiedene Stufen des Leides und der Läuterung, bis sie schliesslich mit ihrer Tochter wiedervereint wird - bereichert um die Erfahrung einer schmerzlichen Trennung!
In der Betrachtung dieses Mythologems erfährt die menschliche Seele ihre eigene Absonderung von der himmlischen Seele. Ein jeder wird sich dann der inneren Sehnsucht bewusst, die daraus hervorgegangen ist. Dies führt zu dem Wunsch, sich nun selbst willentlich um eine Wiedervereinigung zu bemühen!
In unserem "Ritus von Eleusis" - im Rahmen der Horusbühne - begegnet Ihnen als Teilnehmer prinzipiell ähnliches wie in dem antiken Tempel von Eleusis. Am ersten Tag werden Sie innerhalb eines kleinen Mysterienspieles miterleben, wie sich Kore zu Persephone wandelt ...

... Eine wunderschöne Frühlingslandschaft breitet sich vor dem inneren Auge aus. Das Bild wird deutlicher, und es ist fast zu riechen, wie die frische Luft ringsumher sinnliche Düfte verbreitet. Den zartgrünen heiligen Hain inmitten einer Waldlichtung haben weisse Blüten verzaubert; alles vereint sich sanft im flimmernden Schein eines überirdischen Lichtes, das aus dem Pastellblau des Himmels und einer strahlenden Sonne auf die Frische des Tages gegossen wird. Der sehnsuchtsvoll umherschweifende Blick berührt jetzt eine sanft und stetig sprudelnde Quelle, die jauchzend und frisch aus einer moosbewachsenen Felsspalte herausspringt. Das quecksilbrige, lichtdurchflutete Wasser tanzt den Tanz der überschwenglichen Lust; unzählige Tropfen sind zu sehen, die sich voneinander spritzig lösen, um sich in weicher liebevoller Umarmung wieder zu vereinen. Bald sieht man zwischen all den sanft irisierenden Farben und Lichtspielen ein zierliches Mädchen sitzen. Es ist Kore, die liebliche Tochter von Demeter und Zeus. Ihre Haut ist hell und schimmert in frischer Jugend durch das im Gegenlicht sich auflösende transparente weisse Gewand. Schwarz und glänzend fliessen die langen Haare den zarten Nacken der schönen Kore herab, und die roten Lippen des Mädchens schimmern wie weiche Rosenblätter im Morgentau. Das Mädchen erfreut sich an dem sanften Plätschern der Quelle und blickt entzückt auf einige vollreife Nymphen, die sich genüsslich teils der Sonne, teils dem Wasser hingeben. Auf dem Schoss der jungen Kore liegt ein hauchdünner Seelenschleier, in den sie auf Geheiss ihrer Mutter feine Formen und Muster sticken sollte, doch ist ihr diese Arbeit sanft entglitten, da die Stimmung ringsumher sie ganz und gar eingenommen hat. Vergessen ist die Warnung der Mutter, nicht auf Eros zu achten, der hier in diesem Hain mit einem Köcher voller Liebespfeile herumstreift. Eros ist ein schöner Knabe und das Mädchen hört ihm traumverloren zu, während er mit seiner weichen Stimme ein leises dorisches Lied singt, dessen Text von dem Himmel einerseits, der Erde und den Schatten andererseits handelt. Kore kennt nur den Himmel, und sie sinnt darüber nach, wie das Leben wohl woanders aussehen mag. Ganz im Bann von Eros, erhebt sie sich langsam und wandelt elfengleich in der sonnigen Luft dieses Frühlingstages von einer Blume zur anderen. Sie bückt sich anmutig und atmet den berauschenden Duft der Blüten ein, denn die Unschuldige ahnt in diesem Moment noch nicht, dass ihre Situation sich sehr bald schon schlagartig und extrem ändern wird. Denn der Gott der Unterwelt, der viele Namen trägt und unter anderem auch Hades heisst, begehrt das Mädchen zur Frau und hat darum seinen Bruder Zeus gebeten, ihm dieses eine seiner Kinder anzuvertrauen ...

So beginnt das erste eleusinische Mysterienspiel, und nachdem Sie es erlebt haben, nimmt Sie Ihr Mystagoge in Empfang; dieser wird Sie - gleichsam als Ihr Pate - für die Dauer der neun Tage liebevoll begleiten und für alle Erfahrungen vorbereiten. Sie werden sich in den folgenden Tagen die sieben Planetenprinzipien sowohl kollektiv als auch im eigenen Horoskop verdeutlichen, die Qualitäten der vier Elemente erfahren und symbolisch den Hades durchwandern. Der neunte Tag gehört ganz einem Mysterienspiel, in dem Sie selbst mitwirken, und auf das Sie sich die acht Tage davor gründlich vorbereitet haben; der Inhalt dessen bearbeitet die freudige Wiedervereinigung der oberen und der unteren Seele. 

Termine und Kosten

Begrenzte Teilnehmerzahl!
Ein kostenloses Vorgespräch kann mit einem der Leiter geführt werden. Der Ritus findet jeweils tagsüber statt, d. h. Sie verbringen die Nacht zuhause oder auf eigene Kosten in einem Hotel Ihrer Wahl.

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