Sophia - heiliges Weib der Gnosis

Weibliche Spiritualität im Licht der Erkenntnis

- Sonntags-Seminar -

Ein grosses Wehklagen setzt oft in den Herzen der Frauen ein, wenn man das Weibliche als das zweite Prinzip, den Schöpfergott hingegen als das erste Prinzip im Universum definiert.
Unsere Kultur möchte es anders wissen, behauptet sie doch, der Beginn jeder Entwicklung läge in der Materie begründet und die Götter seien Projektionsfiguren des Intellektes, die allein zum Zwecke des irdischen Begreifens erdacht seien. Schöpferisch kann jedoch nur das Aktive wirken, das Passive ist darum bereits das Erwirkte des Wirklichen.
Die ganze Schöpfung ist demnach - von Gott aus betrachtet - weiblicher Natur, freilich wiederum unterteilt in zwei Aspekte: den Mann und die Frau. Aus der Sicht der Einheit trägt der Mann noch symbolisch das aktive Prinzip des Schöpfungsstabes (kabb.: Chockmah) und die Frau den aufnehmenden Kelch des passiven Prinzips (kabb.: Binah). Darum kann der Mann das Amt des erlösenden Priesters besser bekleiden als die Frau; man könnte sagen, er trägt von Natur aus die richtigere Robe dafür und steht gleichsam als Brückenbauer des solaren Kultes zwischen Mensch und Gott, um den Weg in den Himmel auf magische Weise zu ermöglichen.

Nun ist es typisch weiblich, immer das haben zu wollen, was man gerade nicht besitzt, weshalb die Frau dem Mann den rechtmässig zustehenden Platz im Osten der Heiligen Tempel neidet und ihre "biestige" Seite zutage treten lässt, um einen bitteren Kampf um diesen Platz auszufechten. Sie spricht von Unterdrückung und dem "Recht der Göttin", uneingedenk dessen, dass das Prinzip "Göttin" zu einem archaischen Mutterkult gehört, in dem es nicht um ERLÖSUNG aus dem Stoff, sondern um die irdische ERFÜLLUNG des Materiellen geht. Dabei verliert die Frau sehr viel Energie, die sie letztlich dem Universum raubt, um sie für ihre persönlichen Belange zu missbrauchen.
Doch während das Lunare im Osten um den Thron des solaren Geistes kämpft, bleibt der kubische Stein des westlichen Mondes verwaist, und das Heilige Mysterium der geistigen Erneuerung kann leider nicht stattfinden; die erbaulichen Töne der Orgel verstummen, die Abendsonne entbehrt der Barke für ihre Nachtmeerfahrt, und der Tempel Salomos droht zusammenzubrechen, weil die dunkle Säule die Kraft verloren hat. 
Die Magd des Herrn vergass ihre Bestimmung und kämpft um ein Recht, das sie aus kosmischer Sicht niemals haben wird. "Ach, würde sie doch den Rocksaum des Logos küssen und die Menschheit auf dem Fluss ihrer salzigen Tränen heim in die Mysterien bringen ...!" 
Es gilt zu verstehen, Wasser und Feuer sind verschiedene Elemente, die beide jeweils auf ihre besondere Art "stark" sein müssen, aber so lange sie miteinander kämpfen, kommen sie ihrer eigentlichen Aufgabe nicht nach.

In diesem Seminar werden Isis, Ishtar, Persephone, Lilith und Sophia sich ihrer Flügel bewusst, legen bald die wallenden Sternenmäntel wieder um und kehren im Angesicht ihrer wahren Grösse in die Ecclesia Gnostica Mysteriorum zurück, um in echter Demut und heiliger Weisheit ihrem wichtigen Amt Folge zu leisten. 

Seminarleitung: Gabriele Quinque

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